Reisebericht Herbstausflug Prag 2007 von Peter

Am Nationalfeiertag trafen sich 30 hungrige ( Kultur, böhmische Spezialitäten ) und durstige ( Budweiser, Pilsener ) CLUB WIR- Mitglieder bei feucht kühlem Wetter um 0700 bei der H.G. Akademie, um die Busreise nach Prag anzutreten. Die Anreise vertrieb man sich mit „nachschlafen“, Small-Talk oder Studium der Reiseführer. Die Mittagspause in Budweis bei kaltem Wetter stand im Zeichen der Besichtigung des malerischen Hauptplatzes und baldiger Flucht in eines der typischen böhmischen Restaurants. Die Fahrt durch das böhmische Becken zeigte wohl gewisse Entwicklungsfortschritte nach der „Samtenen Revolution“, aber auch den notwendigen Aufholbedarf des ländlichen Raumes. Am frühen Abend trafen wir dann in Prag, der „Goldenen Stadt“ ein.

Das Hotel übertraf unsere Erwartungen – modern, gut ausgestattet und freundliches Personal. Nach der Stärkung am Abendbuffet machten sich die Erlebnis- und Kultur orientierten Teilnehmer auf den Weg ins Zentrum, um das nächtliche Prag in seinem Lichterglanz, dem geschäftigen Treiben der Einheimischen und vielen Touristen zu erleben, die eine besondere Atmosphäre erzeugten.

Am nächsten Tag erwartete uns nach dem Frühstücksbuffet Frau Hannah Lehmann, die uns als Reiseführerin eloquent, kompetent und humorvoll ihre Heimatstadt nahe bringen sollte. Der alte Königspalast Hradschin, heute Repräsentanzzentrum der tschechischen Regierung, der Veitsdom, die St. Georgsbasilika und das goldene Gässchen haben uns beeindruckt. Durch die Kleinseite / Malá Strana spazierten wir zur Karlsbrücke mit ihren zahlreichen Heiligenfiguren, darunter der berühmte Nepomuk. Es war nicht immer leicht, die Gruppe zusammen zuhalten, da das Fortkommen durch die Pilgerströme der vielen Touristen und Einheimischen erschwert wurde. In der Altstadt/Stare Mesto stärkten wir uns in der Goldenen Schlange, einem typischen Prager Beisel, um anschließend die Neustadt/Nove Mesto wieder in die Altstadt zurückzukehren. So wollte und Hannah mit den Bauphasen Prags in ihrer architektonischen Vielfalt bekannt machen.

Das Altstätter Rathaus mit den 12 Aposteln, die Teynkirche mit den Türmen „Adam und Eva“ als Prachtstück der böhmischen Gotik waren Impressionen auf dem Weg in die Josefstadt/ Josefov, wo sich ab dem 13.Jh. die Juden ansiedeln mussten. Die Altneusynagoge, die älteste Synagoge Mitteleuropas, mit kunstvollem Portal und der altjüdische Friedhof, wo die Toten in 9 Schichten übereinander liegen sowie die typischen jüdischen Häuser erinnerten an bessere Zeiten. Die heutige jüdische Gemeinde ist klein, denn die Pogrome der Nazizeit haben das Judentum Europas vernichtend getroffen und dezimiert. Auf Grund sichtbarer Ermüdungserscheinungen und dem Wunsch nach Shopping beendete Hannah die Führung früher, um den individuellen Wünschen Raum zu geben.

Am Abend ließen viele von uns bei einem gemütlichen Bier den Tag Revue passieren und unterhielten uns dann prächtig. Die sonntägliche Heimreise bescherte uns noch ein Highlight, nämlich Krumau, Weltkulturerbe der UNESCO. Dieser pittoreske Ort schmiegt sich mit der imposanten Burg und den malerischen Häusern an die Moldauschlinge.

Nach ermüdender Heimreise konnten wir uns gegen 1930 voneinander verabschieden. Vielleicht kann ich im Namen aller ein kurzes Fazit ziehen: der Ausflug war gut organisiert und strukturiert – danke Christian und Fa.Stoll! Dank Josef , unserem Chauffeur, fühlten wir uns sicher und gut aufgehoben. Dank Hannah konnten wir einen ersten Eindruck von Prag gewinnen, der Lust auf mehr macht. Auch die Vertiefung zwischenmenschlicher Beziehungen ist nicht zu kurz gekommen. Alles in allem war dieser Ausflug von den Inhalten her und sozial ein großer Erfolg und sollte Ansporn zum Weitermachen sein.

Alle Bilder von der Pragreise sind in unserem Fotoalbum